09. November 2020

Performance-Aktion im öffentlichen Raum zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht von 1938


Wenn 75 Jahre nach der Befreiung Reichsflaggen voller Stolz auf den Stufen des Bundestags geschwungen werden, wenn Rechtes Gedankengut wieder zur salonfähigen Sprache in der Politik geworden ist, wenn der Rechtsterror gegen Jüdinnen und Juden und Musliminnen und Muslime in Halle, Haunau und Hamburg den Hass aus dem Internet in unsere Realität schmettert,

wenn 30.000 Menschen an diesem Wochenende in Leipzig die Abschaffung der Verfassung, den Sturz der Regierung sowie die Hinrichtung und Haft von Politikern und Wissenschaftlern ausrufen, dann zeigt sich, dass wir wohl nichts aus unserer deutschen Geschichte gelernt haben. 

 

Ein Sachverhalt, der unsere ritualisierte Gedenkkultur infrage stellt und einen bewussten gesellschaftlichen Diskurs einfordert.

 

Das Projekt „NEUgeDENKEN - Gedenken neu denken?“ geht dieser Frage nach und lädt heute anlässlich des Gedenkens an die Opfer der Reichspogromnacht von 1938 zu einer Demonstration auf dem Stübenplatz ein, die in Form einer Mahnwachen-Gedenk-Performance abgehalten wird. 

 

Im Anschluss wird die Aktion „Wilhelmsburg leuchtet, Wilhelmsburg gedenkt!“ eröffnet. Die Lichtinstallationen sind an den Stolpersteinen bis vom 09.11.-15.11.20 ab 17:00 Uhr Stadtteil zu besichtigen. 


Eindrücke der Aktionen vom November 2019