Anlässlich des 25. Gedenktags zum Genozid von Screbrenica sahen die Aktivist*innen des Projekts NEUgeDENKEN die Notwendigkeit im öffentlichen Raum eine lebendige Gedenkaktion zu initiieren, die die Menschen zum Mitmachen und einer aktiven thematischen Auseinandersetzung einladen sollte.
Zu unerträglich erschien einigen Beteiligten die standardisierte Vorgehensweise hinsichtlich des Gedenkens: Ein Kranz wird abgelegt, Kerzen werden Gedenkminuten abgehalten oder offizielle Worte von Politikern entsendet.
Einen Tag lang. Und dann folgen 364 Tage des Schweigens aufgrund der Lautstärke des Lebens, der Alltag und den aufeinanderfolgenden Ereignissen.
Gedenken muss aber zum Alltag gehören. In den Alltag integriert werden, das Aktiv werden einfordern und vor allem einen Transfer ermöglichen, um die Gegenwart anhand dieser Ereignisse immer wieder neu bewerten und beurteilen zu können.
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